John Degenkolb gewinnt das Kurpark-Rennen

GDN - Beim Training in Spanien Anfang des Jahres wurde John Degenkolb Opfer einer falschfahrenden Autofahrerin. Schwer verletzt musste er die Frühjahrsklassiker auslassen. Nach Starts u.a. bei Eschborn-Frankfurt und der Tour de France holte er sich beim Kurparkrennen in Bad Homburg den ersten Saisonsieg.

Zum siebenunddreißigsten Mal fand am zweiten Augustwoche der "Große Preis der Stadt Homburg", ein Radrennen rund um den Kurpark statt. Fünfzig Runden hatten die knapp 60 Teilnehmer des Elitefeldes zu absolvieren. Für das bei angenehmen Sommerwetter zahlreich an die Strecke gekommene Publikum war es ein spannendes und abwechslungsreiches Rennen mit dem von vielen erhofften Sieger. John Degenkolb (Team Giant Alpecin) wohnt unweit entfernt in Oberursel und hatte damit gemeinsam mit dem Frankfurter Björn Thurau den Heimvorteil auf seiner Seite. Auch wenn Degenkolb in den letzten Runden seine ganze Klasse zeigte und seinen Verfolgern mehrere hundert Meter abnahm, war es ein spannendes Rennen, das die Sportler am Sonntagnachmittag zeigten.

Dazu trug der Modus des Rennens nicht unwesentlich bei. Denn das Rennen gewinnt nicht der, der am Ende als erster über die Linie fährt, sondern wer taktisch geschickt während der gesamten fünfzig Runden die meisten Punkte sammelt. Insgesamt gibt es zehn Wertungsrunden, die jeweils bei der Zieldurchfahrt zuvor angekündigt werden. Die ersten vier Fahrer bekommen 5,3,2 und 1 Punkt, bei der letzten Zielüberquerung verdoppelt sich die Punktzahl. Um so schöner für das Publikum war allerdings, dass die ersten drei der letzten Runde genau in dieser Reihenfolge auch die drei punktbesten Radsportler waren.

Das diesjährige Rennen war trotz der gerade stattfindenden Olympischen Spiele sehr gut besetzt. Vorjahressieger Simon Geschke konnte zwar deswegen seinen Titel nicht verteidigen. Aber mit John Degelkolb (Sieger 2013) und Fabian Wegmann (Sieger 2012) waren zwei Fahrer am Start, die ihren zweiten Titel holen konnten. Marcel Sieberg (Lotto-Soudal), als Sprintvorbereiter von André Greipel bekannt, Nico Denz (AG2R), Robert Wagner (Team Lotto). Andreas Schillinger (Bora Argon 18) und die beiden Fahrer vom deutschen Stölting-Team, Fabian Wegmann und Christian Mager, waren weitere international erfahrene Spitzenfahrer mit Tour de France-Einsatz. Dazu kam mit Björn Thurau ein weiterer Lokalmatador, der kurzfristig nachmeldete und mit Rang 4 seine Klasse bewies. Weitere Fotos finden Sie in unserer Fotogalerie vom Rennen.