Sport
Bierhoff: Nicht nur auf Erfolge bei Nationalteam und U21 schauen
GDN -
Oliver Bierhoff hat davor gewarnt, nur auf erfolgreiche Ergebnisse bei Nationalmannschaft und U21 zu schauen: "Wir müssen auch die U17, die U15 sehen und analysieren, wie wir dort aufgestellt sind. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass die anderen Nationen da zumindest aufholen", sagte der Teammanager der Nationalmannschaft der "Welt".
"Wir wollen 2024 die EM in Deutschland ausrichten, das ist in sieben Jahren. Dort werden Spieler spielen, die heute 15 Jahre alt sind". Daher wäre es laut Bierhoff "ein Riesenfehler, uns jetzt zurückzulehnen und uns zu freuen, wie gut doch alles läuft. Wir müssen uns beim DFB genau wie in den Vereinen täglich hinterfragen, ob wir immer noch das richtige machen und auch den Mut haben, Dinge zu ändern, wenn dem nicht so ist." Bei der Ausbildung junger Spieler dürfe man sich nicht von den Erfolgen blenden lassen, sagte Bierhoff. Eine deutsche Mannschaft könne zwar blind auf verschiedene Systeme umschalten, "wir haben aber das kleine Einmaleins vernachlässigt: Dribbling, Kopfballspiel, 1:1-Abwehrverhalten außerhalb der Kette. Wir haben viele gleiche Spielertypen hervorgebracht: Kreative, wendige, kleine Spieler, die eher im Offensivbereich angesiedelt sind." Auch bei der Entwicklung neuer Trainerpersönlichkeiten gebe es Handlungsbedarf. "Wir haben auch gleiche Trainertypen sehr gut ausgebildet, unser Ziel muss es jetzt wieder sein, mehr ehemalige Topspieler zu Trainern zu machen. Wir brauchen den deutschen Guardiola, den deutschen Ancelotti." Besorgt zeigt sich Bierhoff mit Blick auf die wachsende Kommerzialisierung des Fußballs. "Ich bin ja in vielen Bereichen ein kommerziell denkender Mensch und finde, dass wir Investitionen und Wirtschaftlichkeit brauchen, um Dinge voranzutreiben. Wir müssen aber sehr aufpassen, dass wir nicht überdrehen. Der Fan hat ein sehr feines Gespür für Ehrlichkeit. Die Liebe zum Fußball ist das Wichtigste, und die Verkaufe, die Vermarktung des Fußballs kommt eindeutig erst danach. Ich mache mir Sorgen, dass wir Dinge als selbstverständlich nehmen, die nicht selbstverständlich sind."
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